Kontaktabbruch | Entfremdung | Funkstille

Kategorie: Allgemein

(K)eine

I

Ich habe
keine
Hoffnung.
Diese Hoffnung,
die sich bezieht.
Darauf,
dass es ein Anschließen gibt
an vergangenes
nach dem Abstand,
der Pause.
Der Abnabelung?
Diese Hoffnung, träge, stumm
und unendlich lange warten lassend.
Nervenalarm
und kein Ende in Sicht.

 

Zuversichtlich
bin ich.
Diese Zuversicht
die sich bezieht.
Auf das Leben.
Das Ganze.
Ich glaube.
An Überraschungen,
Wendungen,
Herausforderungen.
Ich habe
Zuversicht
annehmen zu können,
das Ganze,
das sich mir bietet.
Verwandeln zu können,
in Kraft,
in Gelassenheit,
Wohlwollen
und Liebe.
Die Zuversicht,
neugierig,
mutig,
wellenförmiges Wachsen,
ein Sickern,
ein Ausbreiten,
ein Kribbeln.
Ein Gefühl und eine Richtung.
Das hat mich der Abschied gelehrt,
das langsame Loslassen.
Verwandelt,
geworden.
Ein Sein-lassen, langsam zwar.
Alles ist ruhig.
So wie es ist.
Heute.
                               Gedicht von Irma Belic

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Vortrag

Wir feiern Geburtstag!

 

„Wie soll der Verein heißen?“

„Das Haus von morgen.“ Denn es geht immer weiter.

„Hallo! Ist da jemand?! Dem es geht wie mir? Der nicht verstehen kann? Wie ich? Der sprachlos erschrickt, mit einem Herz, das büllt? Wonach? Warum? Warum Ich?  Warum wir?!“

Es hat gut getan zu erfahren: Ich bin nicht allein! Nicht die einzige.

Heute, sechs Jahre später, sieht die Welt dann doch anders aus. Es brüllt nicht mehr. Das Herz, es spricht.

Viel habe ich mir angesehen, gesucht in mir, rund um mich, gefragt, gesprochen, gedreht, gewendet. Zugehört. Beleuchtet. Ich habe Antworten

gefunden und neue Fragen. In meinem Innersten habe ich gesucht, betrachtet, geordnet und einen gangbaren Weg gefunden. Der Weg ist voller Hürden, manchmal. Immer noch. Oft jedoch (meistens!) ist er breit, freie Sicht auf lange Strecke, Stolpersteinchen und leichter Nebel inklusive. Ja, durchaus. Es kann immer etwas passieren. Eine enge Passage, Geröll, Steinschlag, Pfützen, dann bald wieder ein lauschiger Spazierweg. Mit ausreichend Neugierde im Gepäck sammle ich Schätze am Wegesrand. Ich bewahre die Schätze sorgfältig auf.

Vielleicht wird sie einmal jemand brauchen können?

 

„Mitten im Winter habe ich schließlich gelernt, dass es in mir einen unbesiegbaren Sommer gibt.“ (Albert Camus)

„Die Kinder sind erwachsen, die Enkelkinder klein. Es sind einige, und ich bin die Omi. Ich hab´sie lieb, auch wenn ich sie nicht alle kenne. Und stolz, ja, das bin ich auch. Wenn auch leise, ganz für mich. Das Herz spricht und meint: „Omi ist Omi, Mama ist Mama, wer kann das denn ändern? Freu´ dich, alles geht weiter.“

Und ich freu mich, fühle mich verbunden, trotzdem.

Der Weg, er hat in erster Linie zu mir selbst geführt. Ich habe Seiten, Talente, Interessen an mir entdeckt, für die ich früher nicht die Zeit oder Notwendigkeit hatte, sie zu entdecken. Ich habe Menschen an meiner Seite, die mich konsequent und schon lange begleiten. Ich habe neue Freunde und Bekannte kennengelernt, die mich unterstützen und wertschätzen. Das genieße ich, dafür bin ich dankbar, und ich gebe gerne vom Geschenkten an andere weiter. „Ich bin nicht ausschließlich Omi, nicht ausschließlich Mama.“

DAS HAUS VON MORGEN hat als Selbsthilfegruppe begonnen: Ich war nervös, aufgeregt. Worüber werden wir sprechen? Kann ich überhaupt darüber sprechen? Hilft es uns weiter? Die anfangs monatlichen, heute vierteljährlichen Treffen waren/sind gehaltvoll und wir haben viel probiert. Tatsächlich wird auch viel gelacht.

Die Wissenschaft beschäftigt sich zunehmend mit dem Thema Kontaktabbruch. Es gilt, am Ball zu bleiben und sich forschend damit auseinanderzusetzen. Die Gesellschaft und mit ihr die Kommunikation verändern sich stetig, somit auch der Blick auf das Thema Familie und der allgemeine Umgang der Menschen miteinander.

Die Gruppe der Unterstützer:innen innerhalb des Vereins ist stabil. Danke, liebe Claudi, Gerald, Barbara, Beatrix, Lisa! Projekte und Kooperationen sind entstanden. Wir lesen, halten die Ohren offen, informieren uns, bleiben neugierig. Was wird gebraucht? Was unterstützt wirksam?

Abschlussarbeit Kontaktabbruch im Traumakontext

Reframing Family (ein Fotoprojekt mit DIE GRAPHISCHE/WIEN

Jerusalema – das war ein Spaß 🙂

Studio 2/ORF

NEU! Gruppe 2

PODCAST 2024

Das Leben bleibt Veränderung, keine Schablone passt. Jede persönliche Geschichte ist individuell, braucht Geduld, Mitgefühl, Forscherdrang, Durchhaltevermögen, Neugier, Beistand. Und vor allem Mut. Den Mut zu sprechen, sich mitzuteilen, sich selbst zu befragen, sich befragen zu lassen, die Antworten aus dem Inneren, jene von anderen zuzulassen. Dann zeigt sich ein Weg. Courage und Vertrauen sind meine Begleiter, waren anfangs ganz klein, heute gehen wir auf Augenhöhe dahin. Wohin? Immer weiter.

Menschen kommen, werden ein Teil des „Haus von morgen“, sind Besucher:innen, verabschieden sich, schauen wieder einmal vorbei, später, nach Bedarf, kontinuierlich. 

In den Einzelgesprächen neben der Gruppenarbeit kommt viel zu Tage, schmerzt manchmal, kann vertieft und individuell bearbeitet werden. Jede/r sucht einen angemessenen Umgang mit ihrem/seinem Thema. Jeder mitgeteilte Versuch, einen zuversichtlichen Umgang mit der Belastung zu finden, jede Sichtweise, die Offenheit darüber zu sprechen –

gemeinsam bringt es uns weiter.

Happy Birthday, DAS HAUS VON MORGEN!

 

 

 

Wer suchet, …

 

Das Wasser steigt mir in die Augen. Über den Hals steigt es auf, ein Kloß, der drückt, ich will ihn
schlucken, das tut weh. Ich stehe auf, gehe raus, atme, schüttle mich, seufze kurz, tief, aber leise. Ich
gehe wieder zurück in den Raum. Zu den anderen. Keiner hat etwas bemerkt.
Da hat mir nun also jemand ein Ei gelegt.
„Wer definiert den Kontaktabbruch eigentlich als Problem?“
Das hat er gesagt.

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Traurig! Gut zu wissen.

 

Das ist traurig. Es ist so schwer es zu ertragen. Die Zeit vergeht. So viel Zeit, in der wir nichts vom anderen wissen. So viel Zeit, in

der wir uns fremder werden. So viel Zeit, die nicht zurückkommt.
Es ist einfach traurig.
Und doch bleibt ständig dieses Fünkchen Hoffnung, das uns aufrecht hält an manchen Tagen.
Das uns niederdrückt an anderen Tagen. Denn dieses Fünkchen, es brennt, verbrennt, verletzt uns an manchen Tagen.
Kein Ende in Sicht.
Eine Art von Trauer kommt über uns, über die kaum jemand spricht.
Trauer ist vielfältig.
Es gibt tatsächlich Feinheiten. Trauer ist nicht einfach Trauer.
Warum es wert ist darüber zu sprechen?

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