Kontaktabbruch | Entfremdung | Funkstille

Autor: Admin Gisi Kurath

What´s up?

Mit jedem einzelnen des „Haus von morgen“ fühle ich (Gisela) mich verbunden, allein schon
durch die Verbindlichkeit, die in mir entsteht durch das mir Anvertraute und die sehr
persönlichen Geschichten.
143 Betroffene der einen oder anderen Seite bekommen unsere Post, annähernd mit jeder/m
einzelne/m habe ich ein erstes Gespräch geführt. Wir fühlen uns verantwortlich und werde
aus gegebenem Anlass persönlichen Gedanken hier mit Euch teilen.
Jedem steht frei es zu lesen, darüber zu urteilen, zu denken, zu kommentieren.
Was gibt´s?

                                What´s up?

 

2019
Als ich (Gisela) die SHG „Das Haus von morgen“ gegründet habe war es mir ein Anliegen, bzw.
gab es die Idee, begleitend einen für alle zugängigen Raum zu öffnen, der
• dem Austausch,
• der gegenseitigen Information,
• dem gegenseitigen Trost,
• der gegenseitigen Bestärkung,
• und, vor allem, der persönlichen Vernetzung dient.

WhatsApp lag auf der Hand, wurde/wird von fast jeder/m genützt. mehr lesen

 

Die Wurzeln Ahnen – w(oh)er. wohin

Die wichtigen Informationen zu den eigenen Möglichkeiten des „Wie damit erträglich leben können ?“ stecken auch  in den Familiengeschichten und Familiengeheimnissen. Um zu einem Puzzleteilchen des  „Warum?  zum kommen, müssen wir uns dem „Wer? Woher? Wohin ?“ zuwenden.

Eine Reise mit Überraschungen und Erkenntnissen …


1.0

Ab Deiner Zeugung hältst du ein Präsent in deinen Händen – eine Schachtel, eine Box? Sie füllt und leert sich Dein Leben lang.
Einen Teil davon gibst Du irgendwann über Deine Gene weiter. Doch das ist noch nicht alles.
Du bist weiterhin
verantwortlich für den Inhalt DEINER Schachtel. Was Du erlebst, denkst, fühlst wird Einfluss
haben – auf wundersame Weise – auf den Inhalt der Schachtel der Nachkommen. Vielleich
betrifft dieser Einfluss einfach die Haltung und den Blick, den diejenigen auf IHRE Schachtel
werfen. Zum Artikel

1.1

 

Es ist Dir bestimmt schon passiert, dass Du einen Satz gesagt hast und bemerkt hast
– ich sage dasselbe wie meine Mutter/mein Vater! Automatisch übernehmen wir Werte,
Haltungen, Erfahrungen und eben auch Handlungsmuster von unseren nahen
Bezugspersonen.
Wir übernehmen Strategien und Lösungsversuche. Manches hat sich bewährt.
Manches möchtest Du hinterfragen und tust es doch nicht. Manches machst du
instinktiv ganz anders.
Strategien, Lösungsversuche, Muster bilden sich im Kontext von Familienwerten, der
Gesellschaftsordnung, der Ursprungskultur, den gegenwärtigen Herausforderungen,
spirituellen und religiösen Überzeugungen und den individuellen Ressourcen,
Talenten, Visionen. Zum Artikel …


1.2

Nun, da du dich mit deiner Familie und ihren Mitgliedern auseinandergesetzt hast fällt dir möglicherweise einiges auf.
Wen hättest du gerne kennengelernt?
Es kann sein, dass es da jemanden gibt, zu dem du besonders in Resonanz gehst.
Welche Personen deiner Familie treten deiner Empfindung nach dominant hervor? Wem schenkst du deine Aufmerksamkeit und Gedanken?
Es kann sogar sein, dass es jemand ist, der sehr selten, bis gar nicht erwähnt wird. Es kann sein, dass es ein*e Außenseiter*in der Familie ist.
Es kann sein, dass es die/der Held*in der Familiengeschichte ist.
Es kann sein, dass dein Interesse gerade an EINER Figur besonders hängenbleibt.
Achte auf
deine Gefühle,
deine Körperempfindungen
und Bilder, die vor deinem geistigen Auge auftauchen, wenn du an diese Person denkst. zum Artikel 


1.3

Kennst du das Gefühl etwas zu empfinden, von dem du dir nicht erklären kannst woher das
plötzlich kommt?
Kennst du emotionale Reaktionen an Orten, mit denen du gar nichts verbindest, an denen du
noch gar nie warst – eine plötzliche Gänsehaut, ein Druck auf der Brust, eine ungewohnte
Schwere, oder eine Leichtigkeit und Vertrautheit, die in dir aufkommt? So, als wärst du schon
mal hier gewesen?
Kennst du das Erstaunen darüber jemandem verbunden zu sein, jemand vertrauten vor dir zu
haben, obwohl dieser jemand vielleicht ferner Verwandtschaft zugehörig ist, zu der du selten
Kontakt hast und kaum persönliches weißt? zum Artikel …


2.0

Ob unbewusst oder bewusst – in irgendeiner Weise findet jeder Mensch zu Menschen, die
ihn berühren, die etwas mit ihm zu tun haben.
Da sind die einen toleranter, andere sind konsequenter und strikter in ihrer Wahl – oder
auch traditioneller, moralischer, verantwortungsvoller, verbindlicher, loyaler?
In irgendeiner Weise bildet sich jeder auf jeden Fall seine
Wahlfamilie.

Und auch hier: „Familie“ bedeutet nicht automatisch Harmonie und Verständnisinnigkeit,
Frieden und Konfliktfreiheit.
Auch hier gibt es (Loyalitäts)konflikte, Abhängigkeiten, Rivalitäten – (innige) Bindungen!
Was also ist die Wahlfamilie?
Stell Dir ein besonderes Ereignis vor.
Eine Hochzeit, ein Begräbnis, ein runder Geburtstag.
Wen wirst Du einladen?
Nun, diese Personen sind deine Wahlfamilie.

Zum Artikel … 


2.1

Das Soziogramm stell die Menschen dar, mit denen du in deinem alltäglichen Leben
regelmäßigen Kontakt hast und die dir Ressourcen sind.

„Auch wenn du gehst, du bleibst immer ein Teil deiner Familie.“
(Unbekannt).

Es ist eine philosophische, biologische, gesellschaftspolitische, transgenerationale Frage,
welchen Weg du einschlägst, welche Ziele du verfolgst und auch welche Menschen dir
nahestehen und dich auf deinem Weg begleiten.

weiterlesen…

 


2.2

Das Soziogramm ist beweglich. Es hängt stark mit Deinen Bedürfnissen, Befindlichkeiten
und täglichen Anforderungen zusammen. Auch hier gibt es
VERANTWORTUNGEN UND VERANTWORTUNGSGEFÜHLE,
SYMPATHIEN UND ANTIPATHIEN,
ALLTÄGLICHE BEFINDLICHKEITEN UND
BEDÜRFNISSE.
DU KANNST DEIN SOZIOGRAMM NOCH NÄHER BETRACHTEN.
Es macht dir deutlich mit wem Du wo am meisten Zeit verbringst, bzw. verbringen möchtest.
Vor allem macht es deutlich, was Du daran ändern möchtest. Wenn Du könntest. Kannst Du?
– was hindert Dich daran? Zum Artikel…

Besinnung

TOP DOWN

Das ist das Prinzip, mit dem wir meistens arbeiten.

Da treffen wir auf eine Sorge, da ergibt sich ein Problem und wir bemühen gleich einmal unseren Kopf.

In Reflexion und Aufmerksamkeit geübte unter uns sind CENTERD. Wir wissen immerhin, dass es Sinn macht Emotionen, Gefühle und die Innere Stimme in die Problemlösung mit einzubeziehen.

Und nun, für die neugierigen und mutigen unter uns: Machen wir doch einmal was sehr altes. Gehen wir es doch mal ganz anders an. Arbeiten wir

BOTTOM UP!

Und zwar, um in die Gelassenheit zu kommen, die unbedingt notwendig ist, um eine Sorge in den Griff zu bekommen, bzw. ein Problem zu lösen. „Geistesruhe“ benennt das die buddhistische Tradition. Gefühle werden präventiv gesehen bevor sie entstehen.

Am besten gelingt das in der Meditation oder mit einem spielerischen Zugang.

Ihr wisst bestimmt, dass das perfekte Spiel eine ernsthafte Angelegenheit ist. Nicht das „Mensch ärgere dich nicht“ ist gemeint. Wohl eher Schach, oder Go, oder ein Waldlauf, oder ein ein Kochrezept, oder …

Diese Mischung aus Freude, Neugier, Herausforderung, Konzentration, Auseinandersetzung, ungeteolte Aufmerksamkeit, Spielregeln, (Spielpartner,) Umgebung, körperlicher Verfassung, mehr lesen

verbunden

Jemanden zu vermissen, heißt traurig sein.

Gesund traurig sein heißt trauern können – und das ist aktive, anstrengende, innere Arbeit.

In unserem Fall ist es besonders schwierige Arbeit, denn:

NICHT WEG.

UND DOCH

NICHT DA.

Jemanden zu vermissen, heißt aber auch mit ihm verbunden sein.

*Ein Gespräch mit Herrn A.:

Interviewer: „Es ist mittlerweile wissenschaftlich erforscht und bewiesen, dass es hilfreich ist zu verstehen, zu wissen, sich etwas erklärbar machen zu können, um an Körper, Geist und Seele gesund zu bleiben.

Was ist das, womit wir hier zu tun haben?

Herr A.: Die Situation und der Schmerz, den Sie erleben, haben einen Namen. Es nennt sich „UNEINDEUTIGER VERLUST“.

Interv.: Wie lange kann es dauern, bis man sich wieder besser fühlt?

A.: „Besser“ ist ein sehr relativer Begriff, nicht wahr? Genauso wie „die Zeit“. Es dauert, solange es dauert. Tatsächlich wichtig ist der Beginn. Etwas muss beginnen, damit es überhaupt dauern kann.

Von manchen Wunden bleiben Narben, sie sind nicht Makel. Sie gehören zu einer einzigartigen Lebensgeschichte. Aus einer Verletzung ist eine Narbe geworden. Es bleibt sichtbar, was Du erlebt hast. Es gibt eine Geschichte, die erzählt werden kann.

mehr..

„If you love someone…

…you will be loyal to him, no matter what the cost.“

Es ist wie es ist und immer wieder mal sein wird.

Ich habe meine Übungen gemacht.

365 Tage hat das Jahr. An 350 davon geht es schon gut, habe ich festgestellt. Ich habe Freude am Leben, meiner Arbeit, meinen Mitmenschen. Ich kann die Entscheidung des Kontaktabbruchs/der Funkstille respektieren, durchaus reflektiert, verständnisvoll und in Liebe.

Ich fühle mich verbunden.

Ich weiß, das ist in gewisser Weise eine Herzensentscheidung, die mir hilft Verantwortung zu tragen und verlässlich da sein zu können.

An Tagen wie diesen

Kündigt das Aufwachen schon eine Krise an. Der Weg in die Küche, zum Kaffee, schmerzt in den Gelenken, ich fühle mich schlapp, schwach, ein Kloß steckt im Hals.

Nichts funktioniert richtig. Das Brot lässt sich nicht schneiden, ich vergesse die Milch zu wärmen, ich finde meine Hausschuhe nicht. Was einfach komisch und nach Zerstreutheit klingt ist für mich bereits ein innerer Alarmzustand. Denn ich weiß, ich muss an diesen Tagen gut auf mich achtgeben.

Heute bin ich wütend.

Ich mag nicht mehr. Wie komme ich dazu? Was habe ich verbrochen, dass jemand so mit mir verfährt?

Ich tappe in die Schuldfalle.

Was habe ich falsch gemacht? Ich bin wohl ein unmöglicher, andere verletzender Mensch. Ich habe falsch gehandelt, zu viele Fehler gemacht.

Ich schäme mich.

Ich bin so furchtbar, und wahrscheinlich auch noch respektlos, übergriffig, und dumm, dass man sich mit mir nicht abgeben kann. Ich bin wohl doch psychisch krank.

Ich reiße mich zusammen.

Menschen machen Fehler. Aber alle Menschen machen Fehler. Nicht bloß ich alleine. Ich habe gelernt, dass man auch für die Fehler anderer Menschen einstehen muss/kann!! Ich habe gelernt, dass man über alles sprechen kann, wenn gute Absicht beider Seiten dahinter steht. Ich habe gelernt, dass es einen Weg zueinander gibt, wenn man nur möchte, wenn man sich mag!

Ich zweifle.

An der Liebe, am Vertrauen, am Selbstvertrauen. Wo bleibt die Verantwortung? Kann ich mich auf die Liebe nicht mehr verlassen? Wie kann das sein?

Ich werde nochmal wütend.

Wie ist das möglich? Einfach weil es heutzutage möglich ist? Weil jeder auch ohne den anderen leben kann? Weil Verbindlichkeit und Verantwortung anstrengend sind? Weil die Liebe anstrengend ist? Weil man alleine besser und leichter vorankommt? Weil das Gefühl von Verbindlichkeit eine Last ist?

Ich verstehe nicht.

Was ist bloß passiert? Mit mir, mit uns, mit der Welt, der Gesellschaft? Ich hadere, ich gräme mich, ich muss weinen.

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